Wegen Betruges ist der Gründer und Vorstandschef der insolventen Green Planet AG ist zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist allerdings noch nicht das Ende des Prozesses: Der Angeklagte hat Revision eingelegt.
Die Green Planet AG aus Frankfurt verkaufte Anlegern vor allem Teak,- aber auch Kautschukbäume in Costa Rica. Costa-ricanische Tochtergesellschaften der Green Planet AG bewirtschafteten 41 Plantagen mit 1.200 Hektar Fläche. Dazu warb Green Planet damit, dass der Verkauf von Edelholz und Kautschuk Anlegern bis zu 13 Prozent Rendite einbringen würde. Mehr als 760 Anleger hatten der Green Planet AG rund 22,6 Millionen Euro anvertraut und dafür Baumzertifikate erhalten. Allerdings soll nur ein Teil des Anlegergeldes tatsächlich nach Costa Rica gegangen sein (mehr lesen).
Das Landgericht Frankfurt verurteilte den Gründer und langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Green Planet AG wegen Betruges zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft. Das bestätigte das Landgericht gegenüber ECOreporter.de. Allerdings ist noch offen, ob der Green-Planet-Chef diese Haftstrafe so antreten wird. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Beklagte legte Revision ein. Nach Schätzung des Landgerichts Frankfurt kann das Revisionsverfahren zwischen sechs Monaten und einem Jahr dauern. Allerdings sitzt der Angeklagte ohnehin seit mehr als zwei Jahren – und bis auf weiteres – in Untersuchungshaft. Das bestätigte das Landgericht gegenüber ECOreporter.de.
Das Strafverfahren gegen den Vorstandschef hatte die Green Planet AG in die Insolvenz gebracht. Nach einer Razzia der Staatsanwaltschaft waren die Konten des Unternehmens gesperrt worden (mehr lesen Sie hier). Und im Insolvenzverfahren gegen das Unternehmen war ein Verfügungsverbot über die Insolvenzmasse gegen die Ehefrau des Beklagten erlassen worden. Letztere ist laut Handelsregister die Eigentümerin der Green Planet AG.
Das Insolvenzverfahren selbst sorgte ebenfalls für Schlagzeilen, weil eine Interessengemeinschaft von Anlegern, dem Insolvenzverwalter Miguel Grosser vorwirft, die Plantagen in Costa Rica möglicherweise unter Wert zu verkaufen und die Anleger unzureichend zu informieren. Der Insolvenzverwalter hatte die Kritik zurückgewiesen. Lesen Sie dazu Waldinvest-Pleite Green Planet AG: Anleger gegen Insolvenzverwalter – was wirklich als Wert noch in Costa Rica vorhanden ist. Über das Insolvenzverfahren berichtete ECOreporter unter anderem hier: Holzinvestment-Pleite: Kommen die Green-Planet-Anleger mit einem blauen Auge davon?
Bild: Aus so einem Samen wächst ein Teakbaum, /Foto: Pixbay