Wochenrückblick: Großauftrag für Gamesa – SolarWorld AG erhöht Absatzprognose – Übernahmeangebot für Keurig Green Mountain

An den Börsen ging es in der vergangenen Woche auf breiter Front abwärts. Der deutsche DAX stürzte um 3,8 Prozent ab auf 10.340 Punkte. Der US-amerikanische Dow Jones Index fiel um 3,3 Prozent auf 17.265 Punkte. Um 1,4 Prozent auf 19.230 Punkte sank der japanische Nikkei. Um 3,5 Prozent brach der chinesische Hang Seng Index auf 21.464 Punkte ein. Das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ verbilligte sich um satte 11,9 Prozent auf 38,06 Dollar. Dagegen erhöhte sich der Preis für die Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ um 1,4 Prozent auf 4.680 Dollar. Der Euro legte knapp ein Prozent zu auf 1,0988 Dollar.

Windaktien

Die PNE Wind AG hat das Repowering des Windparks „Waldfeucht/Selfkant“ bei Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) abgeschlossen. Das Unternehmen aus Cuxhaven ersetzte an diesem Standort Windenergieanlagen, die es 1999 in Betrieb genommen hatte, durch vier Windräder des Herstellers Vestas. Sie haben eine Gesamtnennleistung von zwölf Megawatt (MW).

Mit einer millionenschweren Übernahme hat der Windradhersteller Vestas Wind Systems sein Geschäft als Servicedienstleister für Anlagenbetreiber ausgebaut. Er übernahm für 60 Millionen US-Dollar (knapp 55 Millionen Euro) den US-Servicedienstleisters UpWind Solutions aus San Diego. Damit ist der Bestand der Windparks, die Vestas in Nordamerika betreut, um 3.000 MW auf 17.000 MW Leistungskapazität angestiegen. Weltweit betreibt das Unternehmen aus Århus damit Service und Wartung für Anlagen mit 50.000 MW. Anders als einige Mitbewerber betreut die Vestas-Service-Abteilung auch Windräder anderer Hersteller.

Die Projektentwickler Mexico Power Group und First Reserve haben bei der spanischen Gamesa Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 130 MW bestellt. Sie wurden für den Windpark La Bufa in der mexikanischen Provinz Zacatecas geordert. Die Spanier sollen die 65 Windräder in 2016 ausliefern und errichten. Nach ihren Angaben wird der erzeugte Windstrom dann von Fabriken abgenommen, die der deutsche Volkswagen-Konzern in Puebla und in Silao betreibt.

Der US-amerikanische Windkraftzulieferer American Superconductor Inc. (AMSC) hat seine Prognose für das dritte Quartal angehoben. Demnach rechnet er nun mit 22 bis 24 Millionen Euro Umsatz statt bis bislang 19 bis 22 Millionen Dollar. Zudem erwartet AMSC weniger als 4,5 Millionen Dollar oder 0,33 Dollar je Aktie Nettoverlust. Bisher war er von einem Minus in Höhe von 5,5 Millionen Dollar oder 0,40 Dollar je Aktie ausgegangen.

Solaraktien

Dank guter Nachfrage aus den USA und auch in Europa hat die SolarWorld AG ihre Absatzerwartung für 2015 schon jetzt übertroffen. Insgesamt seien erstmals in einem Jahr Solarmodule mit 1.000 MW abgesetzt worden, teilte der Konzern aus Bonn mit. Die Unternehmensführung korrigierte die Absatzprognose für 2015 nach oben. Sie will nun den Vorjahresabsatz um 25 Prozent übertreffen und im Gesamtjahr Solartechnik mit rund 1061 MW Kapazität absetzen.

Für die landwirtschaftliche Energiegenossenschaft Western Farmers Electric Cooperative aus Oklahoma soll die Phoenix Solar AG eine Reihe von Solarparks umsetzen. Insgesamt gehe es um 19 Anlagen mit zusammen 26,6 MW Leistungskapazität, teilte das Unternehmen aus Sulzemoos mit. Es handele sich um Freiflächenanlagen mit bis zu 5 MW Kapazität, die an verschiedenen Standorten in Oklahoma, aber auch in anderen US-Bundesstaaten errichtet werden sollen.

Der Solarausrüster centrotherm photovoltaics AG verliert seine Großaktionärin, die Sol Futura Verwaltungsgesellschaft. Nach Angaben des Unternehmens aus Blaubeuren soll eine neue Finanzierungsvereinbarung die weitere Finanzierung von centrotherm absichern. Nach dem Vollzug des Kaufvertrags würden Insolvenzforderungen von nicht nachrangigen Gläubigern des Solarausrüsters sowie einer ihrer ehemaligen Tochtergesellschaften fällig.
Die centrotherm photovoltaics AG erwarte, dass Sol Futura den Verkauf der Beteiligung „spätestens Ende des ersten Quartals 2016“ durchführt. Sie betonte jedoch, dass der Vollzug nur erfolgen könne, wenn die neue Finanzierungsvereinbarung von centrotherm abgeschlossen sei. Nähere Angaben zu dieser Finanzierungsvereinbarung machte das Unternehmen nicht. Es will diese Vereinbarung aber „zeitnah“ erreichen.

Die 7C Solarparken AG hat einen Solarpark in Sachsen erworben. Laut dem Solarparkbetreiber aus Bayreuth hat das Projekt eine Leistung von 0,644 MW und wurde auf verschiedenen Dächern von Wohnheimen im Leipziger Raum errichtet. Das Gesamtinvestitionsvolumen beziffert das Unternehmen mit 1,9 Millionen Euro.

First Solar hat eine Prognose für das Gesamtjahr 2016 bekannt gegeben. Demnach peilt der Solarprojektierer und Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen aus dem US-Bundesstaat Arizona einen Jahresumsatz von 3,9 bis 4,1 Milliarden Dollar an und einen Gewinn je Aktie von 4,0 bis 4,50 Dollar. Zum Vergleich: Ende Oktober hatte das Unternehmen die Prognose für das laufende Geschäftsjahr auf 3,5 bis 3,6 Milliarden Dollar Umsatz bei einer Ergebnisprognose von 4,30 Dollar bis 4,50 Dollar Gewinn je Aktie erhöht.

Gleich zwei große Vertriebserfolge meldet die US-amerikanische SunEdison. Der Ökostromriese hat nach eigenen Angaben zum einen zwei große Solarparks im US-Bundesstaat Maine veräußert. Den Kaufpreis beziffert er mit 209 Millionen Dollar. Es handelt sich demnach um die Solarparks Bingham und Oakfield mit 185 bzw. 148 MW Leistungskapazität. SunEdison habe mit dem Käufer die Option verabredet, die beiden Projekte nach fünf Jahren zurückkaufen zu können. Bei diesem Käufer handelt es sich um Terra Nova Renewable Partners. Dieses Partnerunternehmen hat SunEdison erst im September 2015 gemeinsam mit Institutionellen Investoren gegründet, die durch J.P. Morgan Asset Management – Global Real Assets vertreten werden. Die Übernahme der Photovoltaikprojekte aus Maine ist die erste Transaktion der Partner.
Ferner erhielt SunEdison einen Großauftrag aus Kanada. Das Unternehmen soll Speichersysteme liefern, mit denen der Energieversorger der Provinz Ontario Schwankungen beim Angebot von Wind- und Solarstrom auffangen will. Finanzielle Details dazu gab SunEdison nicht bekannt. Die Installation der Speichersysteme soll im ersten Halbjahr 2017 erfolgen.
Überdies kündigte SunEdison die Übernahme von Vivint Solar an. Die ist spezialisiert auf Solaranlagen, die auf Dächern installliert werden. SunEdison ist bislang im Solarsegment auf Freiflächenanlagen beschränkt. Die Übernahme wollen beide Unternehmen Anfang 2016 abschließen.

In der japanischen Präfektur Kumamoto setzt Canadian Solar ein großes Photovoltaikprojekt um. Dafür hat der Solarkonzern mit Hauptsitz in der kanadischen Provinz Ontario und Produktion in China jetzt die Finanzierung gesichert. Wie er mitteilt, stellt die Japan-Tochter der Deutschen Bank für den Solarpark Mashiki im Süden des Landes Kreditlinien im Umfang von zwölf Milliarden Yen zur Verfügung. Das seien umgerechnet 97,2 Millionen US-Dollar.
Der Solarpark soll nach Unternehmensangaben 2017 in Betrieb gehen und eine Leistungskapazität von 48 MW erreichen. Der kommunale Stromversorger Kyushu Electric Power habe sich verpflichtet, den Strom aus der Anlage für mindestens 20 Jahre abzunehmen.
Zudem erhält Canadian Solar von der Bank of Scotland das nötige Kapital zum Bau von sieben großen Solaranlagen in Großbritannien. Mit ihnen will der Solarkonzern die Leistungskapazität seiner britischen Photovoltaikanlagen im Eigenbetrieb auf 78 MW verdoppeln.

Im Süden von Japan setzt der Solarprojektierer Pacifico Energy für die Toyo Engineering Corporation ein großes Photovoltaikprojekt um. Dafür hat er bei der chinesischen Trina Solar Module mit einer Gesamtkapazität von 96,2 MW bestellt. Der Solarkonzern aus Changzhou will nach eigenen Angaben mit der Lieferung im vierten Quartal 2016 beginnen und sie bis zum Januar 2017 abschließen. Der Solarpark Hosoe entstehe auf der Insel Kyushu und solle im Frühjahr 2018 ans Netz gehen.

Für den Bau eines großen Solarparks im afrikanischen Zimbabwe soll JA Solar aus Shanghai die Module liefern. Der chinesische Generalunternehmer China MCC17 Group bestellte dafür bei ihr Solarmodule mit zusammen 100 MW. Das Projekt in Munyati sei 179 Millionen US-Dollar wert und werde 2017 in Betrieb gehen, teilte JA Solar dazu mit.

Andere Aktien

Die Capital Stage AG hat im Nordwesten Englands einen großen Freiflächensolarpark vom Projektentwickler Gamma Energy Ltd. erworben. Der Hamburger Ökokraftwerke-Betreiber wendete nach eigener Darstellung rund 8,4 Millionen Euro für das Projekt mit fünf MW Leistungskapazität auf. Es sei bereits der zweite Kauf einer Solarfarm dieser Größenordnung von Gamma Energy. Mit der Neuerwerbung erweitere sich der Kraftwerkspark der Capital Stage AG auf 554 MW Gesamtkapazität.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ist der Umsatz von United Natural Foods im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,2 Prozent auf 2,08 Milliarden Dollar gewachsen. Das operative Ergebnis des Biolebensmittelgroßhändlers mit Hauptsitz in Providence im Bundesstaat Rhode Island kletterte um 7,7 Prozent auf 53,9 Millionen Dollar, obwohl United Natural Foods Millionen Dollar durch die Insolvenz eines Kunden einbüßte. Aufgrund von Restrukturierungskosten schrumpfte das Nettoergebnis von 33 Millionen Dollar oder 66 Cents je Aktie auf 30,1 Millionen Dollar oder 60 Cents je Aktie. United Natural Foods erhöhte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, das bis zum 30. Juli 2016 reicht. Demnach peilt der Biolebensmittelgroßhändlers nun einen Jahresumsatz von 8,43 bis 8,59 Milliarden Dollar an nach 8,18 Milliarden Dollar Umsatz im Vorjahr. Der Jahresgewinn soll sich auf 2,73 bis 2,84 Dollar je Aktie belaufen nach den zuletzt erreichten 2,76 Dollar je Aktie.

Die US-amerikanische Geothermie-Spezialistin Ormat Technologies will ihre Kraftwerkkapazitäten mit einer großen Investition in Guadeloupe erweitern. Diese Inselgruppe liegt in der Karibik und gehört zu Frankreich. Wie das Unternehmen aus Reno in Nevada mitteilt, hat es eine Absichtserklärung für die Mehrheitsübernahme von Geothermie Bouillante SA (GB) unterzeichnet, die auf Guadeloupe Erdwärmekraftwerke betreibt. Deren Gesamtkapazität beziffert Ormat mit rund zehn MW. Diese wollen die Amerikaner durch technologische Verbesserungen bis 2020 auf rund 15 MW steigern. Zudem verfüge das Unternehmen über Lizenzen für weitere Geothermieanlagen mit zusammen 30 MW Kapazität, teilten sie mit. Bisher gehört Geothermie Bouillante der Sageos Holding und damit der französischen Forschungseinrichtung Bureau de Recherches Géologiques et Minières (BRGM). Ormat Technologies will zunächst 80 Prozent ihrer Anteile übernehmen und binnen zweier Jahre weitere fünf Prozent. Den Gesamtpreis beziffern die Amerikaner mit 52 Millionen Euro bzw. 56 Millionen US-Dollar. Die Zahlungen an BRGM sollen schrittweise erfolgen und sind den Angaben zufolge daran gebunden, dass Meilensteine beim Ausbau der Produktionskapazität erreicht werden. Die Mehrheitsübernahme ist aber schon für Mai 2016 verabredet.

Eine Investorengruppe unter Führung der JAB Holding Company hat ein Übernahmeangebot für Keurig Green Mountain vorgelegt. Die Führung des Anbieters von Brühsystemen und Biokaffee-Einwegkapseln hat bereits ihre Zustimmung signalisiert. Wie Keurig Green Mountain mitteilt, bietet die Investorengruppe 92 US-Dollar je Aktie von Keurig Green Mountain. Dieses Angebot gilt für knapp 80 Prozent der Anteilsscheine und liegt weit über dem Aktienkurs von rund 52 Dollar, bei dem die Wertpapiere vor dem Angebot an der Nasdaq notierten. Laut Keurig Green Mountain beläuft sich der Kaufpreis auf 13,9 Milliarden Dollar. Die Umsetzung der Übernahme sei für das erste Quartal 2016 geplant. Die Aktie werde dann von der Börse genommen.